Bildung
Die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt, in der Bildung und Ausbildung ist gesellschaftspolitisch von grundlegender Bedeutung. Es zeigt sich jedoch eine deutliche Segregation im Schul- und Hochschulbereich – Mädchen und Burschen sind nach wie vor in geschlechtertypischen Schulformen bzw. Studienrichtungen anzutreffen. Diese geschlechtsspezifische Segregation setzt sich am Arbeitsmarkt fort und ist mitverantwortlich für den Gender Pay Gap in Österreich.
Die Ursachen für die geschlechtsbezogene Segregation im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt sind sehr vielfältig. Studien zeigen, dass individuelle Bildung- und Berufsentscheidungen maßgeblich von Strukturfaktoren sowie vom sozialen Umfeld beeinflusst werden. Der Abbau der horizontalen Geschlechtersegregation geht daher mit dem Überwinden stereotyper Geschlechterrollen und der Diversifizierung der Bildungswege einher. Denn die Wahl der Ausbildung und des Berufes werden maßgeblich von Rollenbildern und Stereotypen beeinflusst und diese wiederum prägen die Gesellschaft. Auch Medien sind geeignet, stereotype Geschlechterrollen und gesellschaftliche Wertungen zu transportieren und festzuschreiben.
Eine Diversifizierung der Ausbildungswege und der Berufswahl von Frauen und Männern ist ein zentraler Ansatzpunkt einer an Gleichstellung orientierten Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. Ziel ist es, mehr junge Menschen – und hier im Speziellen junge Frauen und Mädchen – für die MINT-Bereiche zu interessieren und für entsprechende Bildungswege, Studienrichtungen und berufliche Tätigkeiten zu motivieren, um damit geschlechtsspezifischen Ungleichheiten am Arbeitsmarkt gegenzusteuern.
Gender Mainstreaming bietet die Möglichkeit, Bildungsarbeit so zu gestalten, dass Stereotypisierungen reflektiert, vermieden und verändert und damit die Ziele von Gleichstellung – gleiche Teilhabe und echte Wahlfreiheit – umgesetzt werden.