"PERSPEKTIVE:ARBEIT – Ökonomisches und soziales Empowerment von gewaltbetroffenen Frauen"
Ziel(e)
Qualifizierung für und Vermittlung in nachhaltige, existenzsichernde Beschäftigung von gewaltbetroffenen Frauen. Die Klientinnen werden in ihrer persönlichen, sozialen und wirtschaftliche Eigenständigkeit so gestärkt, dass sie erfolgreich in Beschäftigung vermittelt werden und diese auch halten können. Damit soll ein dauerhafter Ausstieg aus der Gewaltbeziehung für sie und ihre Kinder ermöglicht werden, denn wirtschaftliche und soziale Abhängigkeit ist einer der Hauptgründe, warum Frauen immer wieder in das gewalttätige Umfeld zurückkehren und die Gewaltbeziehung nicht beenden können.
PERSPEKTIVE:ARBEIT wurde 2015 bis 2018 als Pilotprojekt geführt, wurde aufgrund des Erfolgs danach vom Sozialministerium gefördert und konnte bereits ab 2020 als Beratungs- und Betreuungseinrichtung (BBE) des AMS Oberösterreich verstetigt werden. Ab Dezember 2019 wurde die Ausrollung von PERSPEKTIVE:ARBEIT in der Steiermark gefördert (2021 bereits BBE-Eingliederung); ab Ende 2020 wurde der Projektaufbau in Niederösterreich gestartet und ab Ende 2021 wird voraussichtlich bereits auch die Vorbereitung der Umsetzung in Wien vom Sozialministerium gefördert.
Ziel ist eine sukzessive österreichweite Ausrollung und damit dauerhafte Verankerung in der österreichischen Soziallandschaft.
Zielgruppe(n)
Gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder
Inhalt
Angeboten wird eine ganzheitliche Betreuung, um gewaltbetroffenen Frauen beim (Wieder-)Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt und in prekären Arbeitssituationen zu unterstützen: Qualifizierte Sozialarbeiterinnen gehen auf die Lebenssituation der Teilnehmerin ein und erarbeiten mit ihr persönliche und berufliche Ziele (Arbeitssuche, Berufsorientierung, Bewerbungsstrategien, Aus- und Weiterbildungen, Existenzsicherung, Kinderbetreuung, Wohnsituation, Mobilität etc.). Psychosoziale Betreuung, Qualifizierung und Jobcoaching werden darauf abgestimmt und es wird auf bestehende Programme zurückgegriffen, anstatt Parallelstrukturen aufzubauen. Sobald die Teilnehmerin einen Arbeitsplatz hat, kann sie bis zu 3 Monate nachbetreut werden, damit kurzfristig auftretende Probleme schnell und unbürokratisch gelöst werden können.
Umgesetzt wird PERSPEKTIVE:ARBEIT vom Gewaltschutzzentrum des jeweiligen Bundeslandes. Das Projekt unterstützt gewaltbetroffene Frauen ab 15 Jahren, die in Kontakt zu einem Frauenhaus oder Gewaltschutzzentrum stehen, in Österreich arbeits- und aufenthaltsberechtigt sind, über kein existenzsicherndes Einkommen verfügen oder Gefahr laufen, bedingt durch die Gewalterfahrung, den Arbeitsplatz zu verlieren. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig und kostenlos.
Ergebnisse
Im Zeitraum des Pilotprojektes (2015-2018) wurden insgesamt 311 Frauen mit ihren 430 Kindern von PERSPEKTIVE:ARBEIT betreut und auf dem Weg in ein selbstbestimmtes, sicheres Leben unterstützt. 182 Frauen fanden am ersten Arbeitsmarkt eine Beschäftigung, 16 am zweiten Arbeitsmarkt und 29 Frauen haben mit Ausbildungen und Qualifizierungen den Grundstein für ihre berufliche Integration gelegt. Im Zeitraum von Dezember 2018 bis Jänner 2020 befanden sich 134 Klientinnen im Programm, davon wurden 37 Frauen in Beschäftigung (1. und 2. Arbeitsmarkt) und 41 in Qualifizierungs- und Ausbildungsmaßnahmen vermittelt; bei 14 Frauen wurde der Erhalt des Arbeitsplatzes erreicht sowie bei einer Frau wurde ein fließender Übergang von einer Arbeitsstelle in eine neue erreicht.
Projektinformationen
- Organisation:
- Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
- Projektzeitraum:
- unbekannt
- Themenbereich(e):
- Arbeitsmarkt, Arbeitsschutz, Soziales, Konsumentenschutz, Frauen und Gleichstellung, Gewalt, Sexismus
- Art der Maßnahme(n):
- Budgetäre Maßnahme, Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahme, Informations- und Bewusstseinsmaßnahme, Öffentlichkeitsarbeit
- Projektauswirkung:
- extern
- Projektdurchführung:
-
extern
- Kontakt:
-
Sozialministerium
Abteilung V/B/3
Mag.a Sylvia Bierbaumer
E-Mail: sylvia.bierbaumer@sozialministerium.atSozialministerium
Abteilung V/B/3
Dr. Christian Klopf
E-Mail: christian.klopf@sozialministerium.at - Links:
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