Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung – für einen integrativeren Zugang und eine breitere Teilhabe
Ziel(e)
Eine breite Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppierungen an der Hochschulbildung ist ein prioritäres Ziel des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF). Dementsprechend wurde 2016 in einem partizipativen Prozess mit den Hochschulen eine "Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung“ entwickelt. Die 3 Zieldimensionen der Nationalen Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung sind:
- Integrativerer Zugang
- Abbruch verhindern, Studienerfolg steigern
- Rahmenbedingungen schaffen und hochschulpolitische Steuerung optimal einsetzen.
Bei Betrachtung der Studienebene konnte an Hochschulen die Unterrepräsentanz von Frauen beziehungsweise Männern in spezifischen Studienrichtungen ausgemacht werden. Frauen sind etwa insbesondere in technischen Studienrichtungen unterrepräsentiert.
Zielgruppe(n)
Studierende beziehungsweise Studienwerberinnen und Studienbewerber in Studien(-feldern), in denen Frauen oder Männer besonders unterrepräsentiert sind. Studentinnen mit Kindern beziehungsweise pflegebedürftige Angehörigen.
Inhalt
Ein quantitatives Ziel zum Abbau der horizontalen Geschlechtersegregation bei der Studienwahl wurde in die Strategie aufgenommen: Bis 2025 soll in jedem Studienfeld (auf Basis ISCED-3-Steller; ISCED 97) ein Anteil von Frauen bzw. Männern von mindestens 10 Prozent der Studierenden an jeder Hochschule erreicht werden. Mittelfristig soll der Anteil auf 30 Prozent weibliche und männliche Studierende je hochschulischem Studienfeld erhöht werden. Daher ist bis 2025 auch die Zahl der Studienfelder, die diese Vorgabe noch nicht erreichen, um die Hälfte zu senken.
Studierende mit Kind beziehungsweise Betreuungsbedarf für Angehörige wurden in der Strategie ebenso als Zielgruppe ausgemacht. Eine der Aktionslinien zur Zieldimension II "Abbruch verhindern, Studienerfolg steigern" wurde der Vereinbarkeit gewidmet, eine dort anzustrebende Maßnahme ist der Ausbau flexibler Kinderbetreuung an Hochschulen (HS) sowie auch die Einrichtung von Stillräumen.
Erfahrungsgemäß kommen diese Maßnahmen besonders Studentinnen zu Gute, die für Kinder von 0 bis 3 Jahren den doppelten Wochenstundenaufwand an Betreuung aufwenden wie Männer. Im Bereich der Zieldimension "Rahmenbedingungen schaffen und hochschulpolitische Steuerung optimal einsetzen" wurde auf Maßnahmenebene zur Aktionslinie 8 "Schaffung von Goverancestrukturen für HS" auch die konsequente Umsetzung der universitären Gleichstellungspläne – in denen die Vereinbarkeit behandelt werden muss – sowie die Erhöhung der Diversitätskompetenz von HS-Mitgliedern verankert.
Ergebnisse
In der Leistungsvereinbarungsperiode 2019-2021 war es möglich, Maßnahmen zur sozialen Dimension mit den öffentlichen Universitäten zu verankern und die Umsetzung institutioneller Maßnahmen mit einem Budgeteinbehalt von 0,5 Prozent des Globalbudgets zu verknüpfen (Gesetzesgrundlage §12a Absatz4 UG).
Die Universitäten sind angehalten, eine institutionelle Strategie zur sozialen Dimension zu erarbeiten oder eine strategische Herangehensweise durch die Verknüpfung von Maßnahmen zu entwickeln. Im Herbst 2020 (Begleitgespräch zu Lehrveranstaltungen) haben die Universitäten in schriftlichen Berichten die Umsetzung der vereinbarten Meilensteine nachgewiesen.
Projektinformationen
- Organisation:
- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
- Projektzeitraum:
- Jänner 2016 - Dezember 2025
- Themenbereich(e):
- Wissenschaft, Schule und berufliche Bildung
- Art der Maßnahme(n):
- Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahme, Informations- und Bewusstseinsmaßnahme, Öffentlichkeitsarbeit, Sonstiges
- Projektauswirkung:
- extern
- Projektdurchführung:
-
intern mit externer Unterstützung
- Kontakt:
-
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
IV/14 – Evidenzbasierte Hochschulentwicklung
Dr.in Maria Keplinger
E-Mail: maria.keplinger@bmwfw.gv.at - Links:
- Soziale Dimension