Gleichstellungsindex Arbeitsmarkt
Ziel(e)
Rasche Überprüfung und Beobachtung der Gleichstellung am Arbeitsmarkt, Vergleichbarkeit der Bundesländer, Identifikation von Handlungsfeldern
Zielgruppe(n)
Einrichtungen mit Arbeitsschwerpunkt Gleichstellung, interessierte Fachwelt
Inhalt
Der "Gleichstellungsindex Arbeitsmarkt" stellt die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Arbeitswelt in Österreich und in den neun Bundesländern dar. Die vier Themenfelder "Arbeit", "Einkommen", "Bildung" und "Familie" werden jeweils in einem eigenen Index dargestellt und über einem Gesamtindex aufbereitet. Die berechneten Indikatoren erfassen die Rolle von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt quantitativ, spiegeln ihre Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven wieder, zeigen die Aus- und Weiterbildungsstrukturen für beide Geschlechter auf und stellen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar.
Ergebnisse
Im Jahr 2015 konzipierte das WIFO in Abstimmung mit dem AMS den "Gleichstellungsindex Arbeitsmarkt". 2017 wurde der Index zum ersten Mal aktualisiert. In dieser Aktualisierung erreichen Frauen bei der Berechnung des „Gleichstellungsindex Arbeitsmarkt“ durchschnittlich 71% der Männerwerte. Damit bleibt die Situation von Frauen im Vergleich zur ersten Erhebung im Jahr 2015, als durchschnittlich 70% der Männerwerte erreicht wurden, nahezu unverändert. Am schlechtesten schneiden Frauen weiterhin im Themenfeld Familie ab, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf abbildet und den Schwerpunkt auf Karenz, die Einkommenssituation vor und nach Karenz sowie die Beschäftigungsintegration von Eltern legt. Gleichfalls erzielen Frauen im Themenfeld Einkommen abermals merklich schlechtere Ergebnisse als Männer (69%), wenngleich eine geringe Verbesserung gegenüber der Berechnung im Jahr 2015 (+2 Prozentpunkte) zu erkennen ist. Auch im Themenfeld Arbeit erzielen Frauen mit 81% (2015: 80%) neuerlich niedrigere Ergebnisse als Männer. Besonders stark ausgeprägt bleiben die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Hinblick auf die Arbeitszeit und die Präsenz in Leitungspositionen, wobei diese Rückstände nur durch die durchwegs etwas geringere Betroffenheit der Frauen von Arbeitslosigkeit etwas abgefedert werden. Frauen erzielen erneut im Themenfeld Bildung deutlich höhere Indexwerte als Männer (2015 und 2017: jeweils 118%). Dieses Ergebnis darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin mehr Frauen als Männer zu den Gruppen der Geringqualifizierten und NEETs (Personen, die weder einer Ausbildung noch einer Beschäftigung nachgehen) zählen.
Ausblick
Der Index wird alle 2 bis 3 Jahre aktualisiert.
Projektinformationen
- Organisation:
- Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
- Projektzeitraum:
- unbekannt
- Themenbereich(e):
- Frauen und Gleichstellung
- Art der Maßnahme(n):
- Statistik, Analyse und Forschung
- Projektauswirkung:
- extern
- Projektdurchführung:
-
extern
- Kontakt:
-
Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend, Gruppe III/A, Abteilung III/A/10
Doktorin Sabine Hafner
E-Mail: sabine.hafner@bmafj.gv.at - Links:
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