Flächendeckende Etablierung von Gewaltambulanzen

Ziel(e)

Zielgruppe(n)

Gewaltbetroffene die – allenfalls auch verfahrensunabhängig – eine gerichtsmedizinische Dokumentation von durch Gewaltdelikte erlittenen Verletzungen wünschen. Ein Fokus liegt auf Frauen als Opfer häuslicher Gewalt.

Inhalt

Es ist das Ziel flächendeckend niederschwellig erreichbare Einrichtungen zu schaffen, in denen sich Opfer körperlicher und/oder sexueller Gewalt rund um die Uhr verfahrensunabhängig und kostenlos untersuchen lassen können. Gleichzeitig stellen die Gewaltambulanzen für das Strafverfahren verwertbare Befundaufnahmen sicher und sind unmittelbar mit Opferschutzangeboten verbunden.

Ausgehend von einer Studie zum Status quo der Gerichtsmedizin und zur Erstellung eines Konzepts für die Einrichtung von Gewaltambulanzen im Jahr 2022 wurde interministeriell Einigkeit bezüglich der Notwendigkeit der zügigen Vorantreibung des Projekts des Aufbaus Gewaltambulanzen erzielt und die Einrichtung einer vom Bundesministerium für Justiz geleiteten Steuerungsgruppe zur Umsetzung beschlossen.

In der seit 13. April 2023 konstituierten und vom Bundesministerium für Justiz, Bundesministerium für Inneres, Bundesministerium für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt sowie Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz beschickten Steuerungsgruppe wurden die wesentlichen fachlichen Leistungsanforderungen an Gewaltambulanzen festgelegt und rechtliche sowie tatsächliche Umsetzungsmöglichkeiten geprüft.

Ergebnisse

Zur raschen Umsetzung des Projekts wurde vereinbart in den Modellregionen Ost und Süd in Zusammenarbeit mit den Universitäten Wien und Graz erste Gewaltambulanzen als Pilotprojekte einzurichten. Es steht in Aussicht, dass beide Pilotprojekte ab Mitte beziehungsweise Herbst 2024 laufen. Deren Betrieb wird evaluiert. Die bundesweite Ausrollung ist angestrebt.